Wir gratulieren unserer SFB 1436 Projektleiterin Dr. Anne Petzold aus dem Teilprojekt A09 „Gedächtnisressourcen des Mammillarkörpers“ herzlich zum Erhalt der Emmy-Noether-Förderung der DFG. Die DFG wird ihre Forschung zur Rolle von Leptin in der Verhaltenskontrolle mit 2,1 Mio EUR fördern.

Foto: S. Kimmel
Etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland leidet an einer psychischen Störung wie Essstörungen oder Depressionen. Allein die Depression macht etwa 8 Millionen Fälle aus, und neue Behandlungsmöglichkeiten sind dringend erforderlich. Leptin – ein Hormon, das vom Körperfett gebildet wird, kann dazu beitragen, das soziale und emotionale Wohlbefinden von Menschen mit Depressionen zu verbessern, aber seine Signalwege im Gehirn und seine therapeutische Wirkungsweise sind noch unbekannt. In präklinischen Studien konnte das Forschungsteam bereits erste Hinweise finden, dass Leptin bestimmte Nervenzellen im Gehirn aktiviert, die für soziales Verhalten verantwortlich sind.
Das Team wird nun diese Schaltkreise im Gehirn kartieren, untersuchen, wie sie sich zwischen den Geschlechtern und den Hormonzyklen unterscheiden, und testen, ob Leptinbehandlungen das soziale und sexuelle Wohlbefinden sowohl unter gesunden als auch unter pathologischen Bedingungen verbessern kann.
Anne Petzold ist seit 01.01.2025 Teil des Sonderforschungsbereiches 1436 und leitet die Gruppe „Brain-body interactions“ am European Neuroscience Institute (ENI) in Göttingen. Ihre Arbeit zielt darauf ab, herauszufinden, wie periphere Signale des Körpers die subkortikalen Netzwerke des Gehirns modulieren, um essentielle, angeborene Verhaltensweisen an physiologische Bedürfnisse und Umweltbedingungen anzupassen. Das Team von Anne Petzold verwendet die Einzelphotonen-Mikroendoskopie sowie die gezielte, optogenetische Manipulation bestimmter Zelltypen, um die neuronalen Netzwerke für die Verhaltenssteuerung zu identifizieren und zu verstehen.
Herzlichen Glückwunsch, Anne!